Frühlingslager in Villach, Österreich


Frühlings-TL in Villach (A). Das heisst traumhaftes Gelände, perfektes Wetter, Freizeit auf dem Fussballplatz oder im Pool, aber auch sieben Stunden Büssli fahren, weshalb wir uns wie üblich in Stettbach trafen und das Gepäck in unsere ‚rollenden Ghettoblaster‘ verluden. Ausgerüstet mit Chips und Getränk nahmen wir die lange Fahrt in Angriff. 

Nach drei Stunden hielten wir in Innsbruck für das erste Training, Sprint war angesagt. Die Zäune und Mauern forderten hohe Konzentration und einige knifflige Routenwahlen erwarteten uns. Nach dem Training und frisch verpflegt fuhren wir weiter nach Villach. Wir wohnten im Jugendhotel Egger, das uns mit Fussballplatz und Pool erwartete. Nachdem alle ihre Zimmer bezogen hatten, gab es auch schon Nachtessen, danach Stretching und Auswerten. 

Der Sonntag wartete mit perfektem Wetter auf. Nach einem ausgiebigen Morgenessen fuhren wir nach Klagenfurt, an die Kärntner Staffelmeisterschaft, die im kleinen Spitalberg mitten in der Stadt stattfand. Wie starteten in Zweier-Teams, der Wald war beinahe märchenhaft und nicht allzu anspruchsvoll, wegen der hohen Geschwindigkeit der Läufer kam es aber schnell zu Unsicherheiten. Nach dem Wettkampf (Podest sechsmal Zürikader) regenerierten wir mit Fussball und Frisbee. Nach dem Mittagessen fuhren wir nach Wölfnitz um uns mit einem Model-Event auf das österreichische Gelände einzustimmen. Auf vier kurzen Schlaufen merkten wir bald, dass Wege nicht immer stimmten, das Grün seinen Namen nicht so wirklich verdient hatte und es ab und zu ziemlich diffus sein konnte zwischen all den Hügeln. An diesem Abend wurde der Pool offiziell eingeweiht und in einem Input analysierten wir die Trainings und das Gelände.

Am Montag fuhren wir in den Schmarotzwald zu einem Partner-Training mit Schwerpunkt Postenraum. Bei dem nordisch anmutenden Gelände vergassen die einen jedoch die gestellte Aufgabe und genossen die Heidelbeeren und feinen Felsformationen.

Am Nachmittag rollten die Büssli nach Italien, wo uns auf der Karte Laghi di Fusine ein Fein-Orientierungs-Training erwartete. Zwischen den unzähligen Felsen, die der ehemalige Gletscher liegen gelassen hatte, konnte man enorm viel Zeit investieren, auch wenn das Tempo tief blieb. Nach dem Training hatten wir wieder Zeit für Fussball und Frisbee und die einen versuchten sogar ein Bad im eiskalten See. Am Abend fand der Input zum nationalen Jugendlager diesen Sommer statt. Was da besprochen wurde, bleibt aber noch geheim.  

Am Dienstag stand nach dem Morgenessen Krafttraining auf dem Programm, Laufschule und Rumpfkraft auf dem Fussballplatz. Danach gingen die einen auslaufen, die anderen genossen den Ruhetag im Pool oder im Liegestuhl. Nach dem Mittagessen stiegen wir dann wieder in die Büssli, um zum Team-Event zu fahren. Wie immer war der eigentlich geheim, aber Minigolf stand ganz zuoberst auf der Gerüchteliste und tatsächlich hielten wir  in Klagenfurt beim Adventure-Golf Center. Wir machten den ganzen Nachmittag das Gelände unsicher, wobei auch ein Getränkeautomat und so einige Nerven dran glauben mussten. Die Stimmung war super und das abschliessende Glacé wohl verdient. Nach dem Znacht bereiteten wir uns dann in einem Input auf die Testläufe und den kaderinternen Testwettkampf am folgenden Tag vor. 

Am Mittwoch war es dann auch soweit. Wir fuhren in den Falkenberg, wo wir mit dem Testwettkampf Long die Mentalaufträge und unsere Form überprüfen wollten. Der Lauf erwartete uns mit viel Steigung, ruppigem Gelände und einigen interessanten Routenwahlen. Neben den richtigen Routenentscheiden und Grob/Fein-Wechseln waren aber vor allem Ausdauer und Durchhaltewillen gefragt. Den Nachmittag verbrachten wir mit auswerten, vergleichen, erholen und natürlich mit Fussball. Am Abend fuhren die Büssli zum Nacht-O-Training an den Forstsee, dem schönsten Wald südlich von Skandinavien. Oder mindestes top ten.

Nach einem anstrengenden Mittwoch wurden wir mit einem physisch extensiven Tag belohnt. Für den Kopf war es allerdings das Gegenteil. Am Donnerstag fuhren wir mit den Büssli früh los. Wir wollten ja auch über die Grenze, um im nah gelegenen slowenischen Gelände zu trainieren. Nachdem wir alle drei Lager CDs durchgehört hatten, begrüsste uns irgendwo im Nirgendwo ein wunderschöner Wald. Im Rovtarica wurde für uns ein Multitechniktraining gesetzt. Vom Start bis ins Ziel hatten wir einen Korridorabschnitt, einen Teil mit weissen Flecken für den Kompass, einen anderen nur mit dem Relief und einen Kartenausschnitt ohne Wege zu bewältigen.

Für das Nachmittagstraining wechselten wir den Wald Sariskaplanina. Auf ca. 1300 m.ü.M mit noch ein wenig Schnee, durften wir ein Relieftraining absolvieren. Achten musste man sich, wenn die Route durch eine mit Schnee gefüllte Mulde führte. Nach dem Training waren noch nicht alle müde, weshalb es noch zu einer Schneeballschlacht kam. 

Freitags war wieder ein Testwettkampf angesagt. Diesmal war es ein Mitteldistanz-Rennen. Nach einem anstrengenden Krafttraining am Morgen machten wir uns auf den Weg quer durch Villach. Unser WKZ war bei der Skisprungschanze mit toller Aussicht über die ganze Stadt. Während dem  Wettkampf interessierte dies aber nicht mehr. Im Ziel angekommen, konnte ich mich darüber freuen auch noch am letzten Tag etwas geleistet zu haben. 

Am nächsten Morgen stand uns eine lange Fahrt nach Hause bevor. Zum Glück gab es noch einen Sprint in Mauterndorf, damit unsere Beine nicht ganz einschliefen. 

Die acht Tage im Trainingslager gingen schnell vorüber und aus den elf O-Trainings konnte man viele Erfahrungen in neuem Gelände sammeln. 

 

Vielen Dank an all jene die uns Athleten dieses Lager ermöglicht haben!

 

Andrin Bieri und Silja Brändle


Verfasst am: 05.05.2015


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